Das Ritualdrama von Ta'zīye

Das Ritualdrama von Ta'zīye

Veröffentlicht in 2010 auf der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit.

Ta'zīye (oder Ta'azyeh) ist ein rituelles Drama, das religiöse Ereignisse, historische und mythische Geschichten und Volksmärchen erzählt. Es gibt vier Elemente, die diese dramatische Kunst ausmachen: Poesie, Musik, Gesang und Bewegung. Einige Serien haben bis zu hundert Rollen, unterteilt in historische, religiöse, politische, soziale, übernatürliche, reale, fiktive und Fantasy-Charaktere. Jedes Ta'zīye-Drama ist individuell, mit eigenem Thema, eigenen Kostümen und eigener Musik. Die Shows sind reich an Symbolen, Konventionen, Codes und Zeichen, die von iranischen Zuschauern verstanden werden, und finden auf einer Bühne ohne Licht oder Dekoration statt. Die Schauspieler sind immer männlich, die weiblichen Rollen werden von Männern gespielt, und die meisten sind Amateure, die ihren Lebensunterhalt mit anderen Mitteln verdienen, aber für spirituelle Belohnungen auftreten. Während Ta'zīye in der iranischen Kultur, Literatur und Kunst eine herausragende Rolle spielt, sind seinen rituellen Werken auch alltägliche Sprichwörter entnommen. Die Ausübung dieser Kunst trägt dazu bei, religiöse und spirituelle Werte, Altruismus und Freundschaft zu fördern und zu stärken und gleichzeitig alte iranische Traditionen, nationale Kultur und Mythologie zu bewahren. Ta'zīye spielt auch eine wichtige Rolle bei der Erhaltung verwandter Handwerke wie Kostümherstellung, Kalligraphie und Werkzeugherstellung. Seine Flexibilität hat dazu geführt, dass es zu einer gemeinsamen Sprache für verschiedene Gemeinschaften geworden ist und Kommunikation, Einheit und Kreativität fördert. Ta'zīye wird mündlich vom Lehrer an den Schüler weitergegeben.

 

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